Kaminkehrermeister
Stefan Hof
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Kaminbrand
Bei Kaminen von Feuerstätten für feste Brennstoffe können sich Hart- und Glanzrußrückstände im inneren des Kamines entzünden.
Dabei entstehen im inneren des Kamines Temperaturen über 1000°C.
Die Gefahr hierbei ist
Ø Durch die hohen Temperaturen erwärmen sich angrenzende brennbare Bauteile sehr hoch und können sich entzünden
Ø alte Rauchrohranschlüsse aus Metall können durchbrennen und an diesen kann Glut herausfallen
Ø der Ruß im Kamin lockert sich und bläht sich beim verbrennen bis zum 9-fachen seines Volumens auf, wodurch der Kamin verstopft und durch den Überdruck der Kamin auseinanderberstet. Die Folge ist die Ausbreitung des Feuers auf das Gebäude.
Wie entsteht Hart- und Glanzruß:
Dieser entsteht bei einer unvollständigen Verbrennung, die in der Regel durch falsches Heizverhalten
oder mangelhafte Feuerstätten zustande kommt. Die hierbei entstehenden Teeröle beaufschlagen die Innenflächen des Kamines.
Ursachen:
Ø zu feuchter Brennstoff
Ø falsche Bedienung der Feuerstätte
Ø zu frühe Drosselung der Verbrennungsluftzufuhr ( Schwellbrand )
Ø falsche Brennstoffaufgabe
Was tun bei einem Kaminbrand:
Ø Unverzüglich Feuerwehr benachrichtigen Notruf 112
Ø Zuständigen Bezirkskaminkehrermeister verständigen
Kaminbrände nie mit Wasser Löschen!!!
Warum?
Bei diesen hohen Temperaturen verdampft das Wasser sehr schnell zu Wasserdampf. Durch die Volumenausdehnung entsteht ein sehr großer Druck, was den Kamin sprengen würde.
Beispiel:
Aus 10 Liter Wasser (= Inhalt Kübelspritze) entstehen bei 1000°C 17000 Liter Dampf!
Maßnahmen bei Hart- und Glanzruß im Kamin:
Wenn bei der Durchführung der Kehrarbeiten Glanzruß im Kamin festgestellt wird, entfernt der/ die
Kaminkehrer/in diesen vorher, das es zu keiner Selbstentzündung kommt.
Je nach Konsistenz des Glanzrußes haben wir hierfür folgende Möglichkeiten:
Ø Kontrolliertes ausbrennen
Ø Mechanisch durch ausschlagen